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Presse-Echo zum Thema Prof. Dr. Oskar Orth
Lesen Sie zum Streit um die vom Saarbrücker Stadtrat geforderte Umbenennung
der Oskar-Orth-Straße in Ensheim den folgenden Artikel von Michèle
Hartmann (Saarbrücker Zeitung):
Die Oskar-Orth-Straße wird nicht umbenannt
Zu viel Verständnis für die Täter
VON MICHÈLE HARTMANN
An der Oskar-Orth-Straße in Ensheim und an dem Brunnen gleichen Namens wird
nicht gerüttelt. Das hat der Bezirksrat Halberg jetzt mehrheitlich beschlossen.
Einige Leute sind darüber bestürzt, andere wiederum sind der Meinung, dass der
Mediziner Orth eher segensreich wirkte, als dass er großes Unheil stiftete.
Dass man die Vergangenheit ruhen lassen sollte und dass die Schuld des Ehrenbürgers
letztlich nicht bis ins Kleinste bewiesen sei. Insbesondere Bezirksbürgermeisterin
Anette Hübinger brach eine Lanze für den Ensheimer Ehrenbürger, als sie vor
wenigen Wochen noch meinte, die Vorwürfe gegen Orth mögen so stimmen, doch
dies sei "nur eine winzige Facette seines Lebens" gewesen. Die Frau
tat gut daran, sich eines neuerlichen Urteils zu enthalten. Sie beschränkte
sich darauf, ihre in letzter Zeit im Fall Orth gesammelten Erkenntnisse
vorzutragen und die Entscheidung dem Rat zu überlassen. Das war vernünftig,
denn das Thema ist mehr als geeignet, in zwei unversöhnliche Lager zu spalten.
Hier braucht niemand mehr Öl ins Feuer zu gießen. Bemerkenswert, dass sich
bereits vor fast vier Jahren der Homburger Stadtrat von seiner Oskar-Orth-Straße
trennte. Hier hatte niemand den geringsten Zweifel an der Schuld des einst hoch
dekorierten und in den höchsten Tönen gelobten Arztes. Bemerkenswert auch die
Worte des mittlerweile parteilosen Bezirksratsmitgliedes Otto Escher, der Orth
zugute hält, eine "schonendere Operationsmethode"" entwickelt zu
haben, bei der in Homburg "nur wenige den Eingriff nicht überlebten."
Bemerkenswert, welches Verständnis Tätern entgegen gebracht wird. Und welch
armselige Rolle die zwangssterilisierten Opfer spielen. Nur die Sozialdemokraten
im Bezirksrat haben deren Leid angesprochen und sich für eine Umbenennung der
Oskar-Orth-Straße stark gemacht. Genützt hat es nichts.
(Quelle: SZ-Newsline vom 12. März 2001)
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